Salzränder und wie sie verschwinden.
Jeder, der schon einmal auf einem winterglatten Bürgersteig unsanft zu Fall gekommen ist, mag just in diesen Augenblick lautstark den mangelnden Einsatz von Streusalz beklagt haben. Anders die, die unversehrt nach Hause gekommen sind – dort dann aber hässliche weiße Salzränder an ihrem Schuhwerk beklagen müssen.
Fakt ist: So hilfreich Salz auf dem Bürgersteig sein kann, so wenig mögen wir es als Salzrand an unseren Schuhen. Denn es tut ihnen nicht gut.
Salzränder – wie sie entstehen
Dazu etwas Theorie: Nur in Wasser gelöstes Streusalz wird zu den gefürchteten Rändern – trocken ist es eher harmlos. Das Wasser-Salz-Gemisch allerdings zieht in das Leder ein, der Schuh trocknet, der Rand erscheint. Auch hier lautet das Zauberwort: Besser vorher imprägnieren und damit das Eindringen verhindern. Ein weiterer wichtiger Tipp lautet: Nach jedem Spaziergang entlang frisch gestreuter Wege die Schuhe mit einem (feuchten) Mikrofasertuch abwischen und so die eventuelle Salzschicht direkt vom Leder abnehmen!
Was man gegen lästige Salzränder tun kann
Zu spät? Kein Drama, denn der Salzrand lässt sich recht einfach und effektiv entfernen. Wir haben euch einige Tipps aus der Rubrik „Mutti weiß es“ zusammengestellt.
Allerdings sollte man das jeweilige Material berücksichtigen. Bei Glattleder tränkt man ein Baumwolltuch in Milch, um damit dann vorsichtig über die salzigen Verschmutzungen zu reiben, bis diese verschwunden sind. Anschließend den Schuh mit einem frischen Baumwoll- oder Mikrofasertuch trocknen. Es folgt die Pflege mit Schuhcreme – fertig.
Das Entsalzen von Wildleder gestaltet sich etwas aufwändiger: Zunächst wird das Salz vorsichtig mit warmem Wasser und den Fingern aus dem Leder massiert. Weniger Wasser ist hierbei mehr – das Leder sollte nach Möglichkeit nicht komplett durchnässen. Jedoch sollte man immer beide Schuhe komplett behandeln, nicht nur die jeweilige Salzrandstelle. Denn sonst hat man später vielleicht keinen Salzrand, aber einen Wasserkranz (Dies gilt bei eigentlichen allen Lederarten). Anschließend wird der Schuh mit (Zeitungs-)Papier ausgestopft und in Ruhe trocknen gelassen. Auch hier gilt: Keine Schuhe auf die Heizung stellen. Nach dem Trocknen wird das Leder mit einer Velourbürste wieder aufgeraut. Eine spezielle Veloursleder-Pflege und das obligatorische Imprägnierungsspray kommen abschließend zum Einsatz.
Wenn man sich bedingt durch Farbe oder Lederbeschaffenheit (z.B. sehr feine Leder) unsicher sein, ob die Behandlung die Richtige ist, sollte man immer erst an einer unauffälligen Stelle vorsichtig testen. Hierfür eignen sich entweder die Zunge oder die Innenseite der Ferse.
Tipp: Wem das zu aufwändig ist oder wer nur kleine Salzränder bekämpfen will, kann es auch mit einem Leder-Radiergummi versuchen. So oder so – das Glatteis oder der Schneefall kann kommen!