Über das Messen von Kinderfüßen
Kaum ein Haushalt mit Kindern, an dem sie nicht zu finden sind: Mehr oder weniger auffällig markieren kleine Striche an der Wand, wie groß der Sprössling mittlerweile ist. Ein Stift, ein Maßband und eine Wand genügen dazu. Geht es hingegen um das Wachstum oder die Größe von kleinen Füßen, sucht man Ähnliches meist vergebens. Denn das Messen von Kinderfüßen ist für viele eine Wissenschaft für sich. Aber eine erlernbare. Kinderfüße sind sehr weich und formbar. Auf Druck geben Sie nach und können sich verformen – dauerhaft. Und genau das verursachen zu kleine aber auch zu große Schuhe. Das ist ungesund und führt zu Fehlstellungen. Deshalb ist richtiges Messen so wichtig, denn Kinder können die richtige Passform von Schuhen nur schwer beurteilen.
Im guten Schuhfachhandel wird dazu ein WMS-Fußmessgerät eingesetzt – und bei Bedarf kann auch die Innenlänge von Schuhen gemessen werden, um die tatsächliche Schuhgröße zu ermitteln. In der Praxis zeigen sich hier durchaus Differenzen, besonders dann, wenn die Schuhe nicht nach dem WMS-System hergestellt werden.
Wichtig: Neben der Schuhlänge spielt auch die Weite und Breite des Schuhs eine entscheidende Rolle – diese können nach Hersteller oder Modell variieren. Gute Kinderschuhe bieten dadurch den nötigen Halt, wenn Kinderfüße toben, laufen oder klettern wollen. Präzises Messen hilft dabei, die richtige Größe zu finden, letztlich entscheidet aber auch hier die Anprobe und exakte Passformkontrolle.
Die falsche Methode
Geschulte Verkäufer tasten dabei die Füße ab, nachdem das Kind einige Schritte gelaufen ist. So kann geprüft werden, ob der Schuh in der Weite gut anliegt. Ist eine Innensohle vorhanden, kann zur Kontrolle der Fußlänge der Fuß auf die Innensohle gestellt werden.
Weil nichts hartnäckiger ist als falsche Methoden von früher, möchten wir hier auf einige solche Klassiker hinweisen, die ganz sicher nicht im Interesse gesunder Kinderfüße oder guter Passform sind: Der einfache Daumendruck auf die Schuhspitze zur Ermittlung der richtigen Länge. Kinderzehen reagieren auf den Druck und ziehen sich zurück – ein falsches Ergebnis ist so vorprogrammiert. Gleiches gilt, wenn die Laufsohle von außen an die Kinderfüße gehalten wird. Das Ergebnis ist alles andere als genau. Und schließlich: Das Kind fragen. Natürlich sollen Sie Ihr Kind aktiv in den Schuhkauf einbeziehen. Besonders kleine Kinder haben jedoch noch kein Gefühl dafür, ob ein Schuh gut sitzt. Und ist es erstmal mit seiner Geduld vorbei, wird gerne einfach alles abgenickt. Hauptsache, es geht weiter.
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